Verkehrslärm macht krank und ist im Ballungsraum NRW
dennoch nicht zu verhindern. Im bevölkerungsreichsten Bundesland mit
seinem hohen Mobilitätsanspruch wird die Reduzierung der
Geräuschkulisse schon um wenige Dezibel zu einem Kraftakt. Deshalb
ist die Ankündigung der rot-grünen Landesregierung, leidgeprüften
Anwohnern schon in drei, vier Jahren „spürbare Verbesserungen“ zu
bescheren, politisch durchaus heikel. Wehe, wenn sich dieses
vollmundige Versprechen als hohl erweist! Grundsätzlich aber ist der
grüne Verkehrsstaatssekretär Becker auf der richtigen Spur, wenn er
das Problem des Verkehrslärms endlich systematisch angehen will.
Lärmschutz als roter Faden des NRW-Straßenbaus – es gibt wahrlich
schlechtere Ideen. Zumal die technischen Möglichkeiten, den Krach des
Autoverkehrs einzudämmen, in den vergangenen Jahren enorm gewachsen
sind. Ein Kataster aller Fahrbahnbeläge als Bestandsaufnahme, eine
Dringlichkeitsrangliste, flankierende Maßnahmen wie Schallschutz und
Tempolimits, dazu stete Belagerung des Bundes als Autobahn-Eigentümer
und Geldgeber – diese Mixtur könnte bei ausreichender Beharrlichkeit
tatsächlich Erfolg versprechen.
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