Je mehr die Welt über Kohlendioxid und Klimawandel
redet, desto mehr Treibhausgase werden in die Luft geblasen. Das
Fazit eines frustrierten US-Wissenschaftlers untermalte am Freitag
die Horrormeldung der Energiestatistiker, die von einem
„MonsterZuwachs“ sprachen. Nie zuvor verzeichneten sie einen so
massiven Anstieg der CO2-Emissionen wie im vergangenen Jahr.
Klimawandel, Erderwärmung – war da mal was? China ist der Böse, heißt
es. Alle paar Tage geht in diesem Riesenreich ein Kohlekraftwerk ans
Netz. Ja, die schmutzigen Emissionen werden das aufzehren, was Peking
mit dem Bau riesiger Solar- und Windparks an Klimaschutz erreicht.
Doch wenn wir mit dem Finger auf China deuten, zeigen vier auf uns:
Das Reich der Mitte ist die Werkbank der Welt, wir lassen dort gern
und günstig produzieren. Peking fordert nur das für sich ein, was der
Westen durch die Industrialisierung erlebten: Wohlstand, Wachstum.
Eine Basis gemeinsamen Handelns, eine völkerrechtlich verbindliche
und umfassende Klimaschutzpolitik, ist in diesen Tagen so fern wie
nie. Glaubt man Forschern, werden wir das machen müssen, was wir
gerade in der Finanzkrise tun: Schirme aufspannen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de