Was die Exzellenzinitiative mit den Hochschulen
anstellt, hat der Präsident der Humboldt-Universität wunderbar auf
den Punkt gebracht: Alle springen nach der Wurst. Es geht ums Geld,
ums Budget, darum, wie man am cleversten an die Wurst kommt, die zu
75 Prozent vom Bund bezahlt wird. Es geht um Milliarden, nicht um
Millionen. Man müsste mal prüfen, ob das System zu wissenschaftlichen
Höchstleistungen anspornt oder nur das Fördertopfmanagement der
Hochschulen perfektioniert. Die Frage stellt sich spätestens 2017.
Denn dann ist die Wurst aufgebraucht. Schon heute muss man Annette
Schavan dafür dankbar sein, dass sie Klartext redet. Wenn wir die
Bildungsministerin richtig verstehen, ist der Bund ein
Krisengewinnler. Er schlägt Kapital aus der Not der Länder. Fehlt
ihnen das Geld, sollen sie halt ihre Elite-Unis abtreten. Schavan
wartet ab, bis der Groschen fällt. Wenn die Länder nicht kommen, dann
tun es die Hochschulen. Ihnen ist es Wurst, wer zahlt. Geld stinkt
nicht. Aber Schavans Verständnis vom Föderalismus stinkt zum Himmel.
Nun macht eine Exzellenzinitiative Sinn: über die beste
Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern.
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