WAZ: Schon wieder schlechte Noten – Kommentar von Michael Kohlstadt zur Jugendstudie

Wie halten es Achtklässler mit der Demokratie? Was
wissen 14-Jährige über Politik und über wichtige staatliche
Institutionen wie Polizei, Justiz und Parteien? Offenbar zu wenig,
jedenfalls im Vergleich zu vielen Altersgenossen in anderen
europäischen Ländern.

Sicher, dass 14-Jährige nicht für Bundestagsdebatten oder den
Länderfinanzausgleich schwärmen, muss nicht zwangsläufig das
Abdriften einer ganzen Generation in die politische
Teilnahmslosigkeit zur Folge haben. Was die Studie aber zeigt: Erneut
stellt ein internationaler Vergleich dem deutschen Schulsystem
schlechte Noten aus. Wieder wird die hierzulande besonders
ausgeprägte Abhängigkeit zwischen Elternhaus und Bildungsniveau
bemängelt. Das ist und bleibt ein Skandal in einem so reichen Land.

Die Ergebnisse der Studie sind freilich nicht nur negativ: Viele
der befragten Schüler äußerten sich positiv über den Staat und seine
Institutionen, fast alle rechnen mit einem sicheren Arbeitsplatz.
Allenfalls Terrorismus und Klimawandel lösen Zukunftssorgen aus. Der
Rückzug ins Private kann eine Reaktion der Frustrierten und
Enttäuschten sein, aber auch ein Zeichen von Zufriedenheit.

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