NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans arbeitet
weiter an seinem Image als ranghöchster Schrecken der Steuerbetrüger.
Nach den Schwarzgeld-Flüchtlingen in der Schweiz nimmt er sich nun
Wirte, Apotheker und Einzelhändler vor, die heimlich die Storno-Taste
ihrer Kasse drücken. Wer die Tageseinnahmen manipuliert, um die
Betriebsprüfer zu täuschen, soll das Handwerk gelegt bekommen.
Der SPD-Politiker erhofft sich von solchen Aktionen im Namen der
Steuergerechtigkeit offenbar einen dreifachen Effekt. Erstens:
Mehreinnahmen für die öffentlichen Kassen. Zweitens: Motivation für
die Steuerfahnder. Drittens: Moralische Vergewisserung für all die
kleinen Steuersünder, die sich an einem Uli Hoeneß auf der
Anklagebank so selbstgerecht weiden.
Walter-Borjans setzt wie beim öffentlich zelebrierten Ankauf von
Steuer-CDs erneut auf das Prinzip der allgemeinen Entdeckungsangst.
Wer seine Registrierkasse frisiert, soll ab sofort wissen: Der Fiskus
hat das Steuerschlupfloch erkannt und macht sich ans Stopfen. Dumm
ist diese Strategie gegen den Volkssport Hinterziehung sicher nicht.
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