WAZ: Signal gegen Rauchen. Kommentar von Theo Schumacher

NRW geht gegen den Verkauf von E-Zigaretten vor und
droht gleich mit Sanktionen. Das ist zwar kein Alleingang. Aber
Gesundheitsministerin Steffens, die ja auch ein striktes
Nichtraucherschutzgesetz in Arbeit hat, prescht vor und wendet als
erste Bundesrecht an. Dabei beruft sie sich auf das
Arzneimittelgesetz. Danach gibt es für die nikotinhaltigen Patronen
und Flüssigkeiten derzeit keine Zulassung. Der elektronische
Glimmstängel ist in aller Munde, und wie immer bestimmt nicht zuletzt
die Interessenlage das Argument. Hersteller preisen ihre Produkte als
„gesünder“ an, wollen sie ausstiegswilligen Kettenrauchern gar zur
Entwöhnung verkaufen. Dagegen fordern Krankenkassen für die flüssigen
Nikotinkonzentrate warnende Hinweise, weil gerade junge Leute zum
Rauchen verführt werden könnten. Bei all dem bleiben wichtige Fakten
im Nebel verborgen. Auch die Wissenschaft blickt noch nicht durch. Es
gibt viel Aufklärungsbedarf über Gesundheitsrisiken und eine mögliche
Belastung von Passivrauchern. Darauf mochte die grüne Ministerin
nicht warten. Sie wollte schon mal gegen den E-Dampf ein Signal
setzen.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de