Fröhlich-oranger Blazer gegen nachtblaues Jackett.
Thatcher-ähnliche Handtasche gegen weiß-blaue Krawattenstreifen. So
sah er aus, der erste ernstzunehmende Schlagabtausch zwischen
Kanzlerin und Kandidat. Und – wer war denn nun besser: Angela Merkel
oder Peer Steinbrück? Nun: Ansichtssache. Sie vermittelt Sicherheit
nach dem Motto: liebe Leute, wenn Ihr morgen wach werdet, ist Eure
Welt immer noch dieselbe. Er greift an, mal mit dem Florett, mal mit
dem Säbel. Sprach- und ein wenig selbstverliebt, auf jeden Fall aber
gekonnt. Wenn es so weiter geht mit dem nun gestern augenfällig im
Deutschen Bundestag eröffneten Wahlkampf, verspricht das eine
spannende, bereichernde Auseinandersetzung. Der oft verpönte
Wahlkampf – gestern begann er als Werbung für die Demokratie. In der
Sache lagen Kanzlerin und Kandidat so richtig weit nicht auseinander.
Und dort, wo der Kandidat diesen Eindruck vermittelt, darf man
zweifeln, ob er es als Kanzler wirklich anders machen würde als die
Amtsinhaberin. Beispiel: Hätte ein Regierungschef Steinbrück wirklich
darauf verzichtet, die vergangenen beiden Jahre die Griechen unter
Druck zu setzen? Wohl kaum.
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