WAZ: „Zu viele“ Frauen in der Justiz? – Kommentar von Katja Sponholz

Wer A sagt, muss auch B sagen. Es kann nicht sein,
dass man laut von Frauenförderung tönt, aber sich hinterher, wie
jetzt bei den Richterinnen, beklagt, dass zu viele Frauen die
Chancen, die sich ihnen (endlich) bieten, auch ergreifen. Und sich
dann wundern, dass sie „trotzdem“ schwanger werden. Hinzu kommt:
Frauen in der Justiz sind nicht deshalb so zahlreich, weil sie eine
Quote erfüllen, sondern weil sie gut sind. Und weil sie bei ihrer
Berufsplanung nicht nur an das Gehalt, sondern vielleicht auch schon
an die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf denken. Wer
wirklich will, dass sich etwas ändert und Mütter nicht insgeheim als
Belastung für den internen Betriebsablauf betrachtet werden, muss vor
allem für eines sorgen: Dass die Arbeitsbedingungen flexibler und
Führungspositionen auch für Frauen mit Kindern möglich werden. Und
zwar nicht nur in Behörden.

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