Das Positionspapier der SPD zur Pflege klingt
vielversprechend. Es stärkt die Versorgung Demenzkranker, wertet
insgesamt die Pflege auf und hilft Berufstätigen, die einen
Verwandten betreuen. Wer sich permanent um einen Pflegefall zu Hause
kümmert, bekommt ebenfalls mehr Hilfe durch die längere Kurzzeit- und
Verhinderungspflege. Solche „Anreize“ für die Daheimpflege sind auch
deswegen wichtig, da professionelle Einrichtungen die Versorgung von
Millionen Hilfsbedürftigen allein nicht bewältigen können.
Lohnersatzleistungen für Berufstätige, die kurzzeitig Angehörige
pflegen, und flexible Zeitbudgets erleichtern den Spagat zwischen
Pflege und Beruf. Alles schön und gut. Doch die Wünsche der SPD
werden Milliarden kosten. Nun muss sie auch sagen, wie sie diese
Leistungen finanzieren will. Klar ist, dass die Sozialdemokraten eine
Bürgerversicherung in der Pflege anstreben. Denkbar wäre eine höhere
Beitragsbemessungsgrenze, um mehr Geld ins System zu bringen. An der
Finanzierung arbeitet eine Gruppe in der Parteizentrale. Bis sie hier
keine Finanzierung vorlegt, bleibt das Papier der Fraktion ein
„Wünsch-dir-was“-Konzept.
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