Weser-Kurier: Der „Weser-Kurier“ (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 14. Februar zur „Pille danach“

Es ist leicht, diejenigen als Ewiggestrige oder
konservative Betonköpfe zu schelten, die gegen eine rezeptfreie
Abgabe der „Pille danach“ sind. Angemessen ist das nicht. Denn es
geht nicht um die Bevormundung von Frauen, wie von der SPD behauptet.
Es geht vielmehr um Patientenschutz. Wenn die Rezeptpflicht fällt,
könnte das Mittel, ähnlich wie Aspirin, Schmerzsalben oder
Hustensaft, frei in Apotheken verkauft werden. Aber ist das wirklich
ein geeignetes Verfahren für die Abgabe eines hochdosierten
Hormonpräparats mit heftigen Nebenwirkungen wie Unterleibskrämpfen,
Erbrechen, Thrombosen? Nein. Dann wäre es möglich, sich die „Pille
danach“ nicht nur im Notfall zu besorgen. Es wäre für Unbesonnene ein
Leichtes, sich einfach einen Pillenvorrat im Nachtschränkchen
anzulegen – für den Bedarfsfall. Diese gefährliche Form der
Selbstbestimmung ist jedoch alles andere als sinnvoll, ein
vertrauensvolles Gespräch zwischen Arzt und Patientin dagegen schon.

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