Westfalen-Blatt: Bezirksregierung schickt 350 Flüchtlinge – aber informiert Stadt nicht

Die Unterbringung von Flüchtlingen stellt die
Städte und Kommunen vor immer größere Probleme. Manche sind aber auch
hausgemacht: So trafen laut einem Bericht des in Bielefeld
erscheinenden „Westfalen-Blattes“ (online) am Wochenende in Herford
(NRW) 350 Asylbewerber ein – ohne dass die Stadt davon wusste.

Die Verwaltung der 65.000-Einwohner-Stadt habe nach eigenen
Angaben erst am Samstagmorgen von der Aufnahme erfahren. Schuld ist
offenbar die Bezirksregierung in Arnsberg. Verärgert wird
Bürgermeister Tim Kähler (SPD) zitiert: »Wir hatten keine Chance,
über andere Standorte zu sprechen, geschweige denn die Bevölkerung zu
informieren«.

Bereits am Freitagabend waren der Zeitung zufolge 95 Flüchtlinge
in Herford angekommen. Am Samstag waren es weitere 200 und am Sonntag
etwa 50 Männer, Frauen und Kinder.

Sie würden nun in 24 zuletzt leer stehenden Wohnungen
untergebracht, in denen einst Angehörige der britischen Armee gelebt
hatten. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hatte die
vier Häuser im Mai übernommen und jetzt bis zum 16. November an die
für Flüchtlinge in NRW zuständige Bezirksregierung in Arnsberg
vermietet. Die Behörde habe sich mittlerweile bei der Stadt für die
Informationspanne entschuldigt, »das macht es aber nicht besser«,
sagt der Herforder Bürgermeister.

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