Es gab eine Zeit, da arbeiteten mehr als 22.000
Menschen im Bochumer Opel-Werk. Am Ende waren es jetzt nur noch kaum
mehr als 3000. Für die Betroffenen war und ist dieser ebenso
dramatische wie schmerzliche Abbauprozess nichts weniger als ein
Alptraum. Um sich daraus lösen und befreien zu können, muss man
aufwachen. „Bochum Perspektive 2022“ heißt die
Entwicklungsgesellschaft, die dabei helfen soll. Schon der Titel
zeigt an, dass dafür ein langer Atem gebraucht wird. Experten sehen
sogar zehn Jahre als ein Minimum an, um abermals einen Strukturwandel
(nach dem Abschied von der Kohle) erfolgreich zu meistern.
Mittelstand, Hochschule, Gründerzentrum heißen die Stichworte, die
nun für Hoffnung stehen. Für die unmittelbar Betroffenen gibt es ein
eigenes Hoffnungsvokabular: Weiterbildung, Umschulung,
Neuorientierung. Angesichts einer Arbeitslosenquote in Bochum von
annähernd zehn Prozent mag das zwar wie Hohn klingen, doch ist es
leider wohl auch alternativlos. „In jedem Ende liegt ein neuer
Anfang“, lautet ein spanischer Aphorismus. Der ist im Grunde genommen
so grausam banal, wie er klingt. Und doch bedeutet er für Bochums
Opelaner die Wahrheit, mit der sie ihre veränderte Zukunft
entschlossen gestalten müssen.
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