Wer mit Waffen droht, der muss auch bereit sein, sie
im schlimmsten Fall einzusetzen. So funktioniert Abschreckung.
Leider. Ob das den Wehr-Experten der Sozialdemokraten bewusst ist?
Selbstverständlich sind die Herren der SPD keine Kriegstreiber. Aber
sie neigen dazu, mit ihren Forderungen die Fehler des Kalten Krieges
zu wiederholen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie nicht den Willen
der Bevölkerung widerspiegeln. Es wundert schon, dass nun
ausgerechnet der kleine Partner der Großen Koalition vorprescht und
eine deutliche Aufstockung des Bundeswehr-Etats fordert. Mehr Panzer,
militärische Unterstützung der Nachbarn Russlands und der Kauf von
Hubschraubern garantieren aber nicht mehr Sicherheit. Im Gegenteil:
Putin wird seine Truppen ebenfalls verstärken – und schon ist wieder
eine Spirale in Gang gesetzt, die wir längst in den Geschichtsbüchern
wähnten. Putin gilt als verschlagener Stratege. Er wird die Ukraine
nicht annektieren, er wird sie schwächen und filetieren. Der
ehemalige Geheimdienstchef ist ein Kind des Kalten Krieges. Mit
Drohungen ist ihm nicht beizukommen. Mit Sanktionen schon eher. Aber
die müssen weh tun. Ihm, seiner Wirtschaft – und damit auch uns.
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