Zufriedene Patienten sind im harten Wettbewerb der
Kliniken um die Kranken die beste Werbung. Gestresstes Pflegepersonal
und unsichtbare Ärzte aber trüben den Wohlfühlfaktor der Patienten.
Dass die meisten Krankenhäuser trotz des offensichtlichen
Personalmangels von ihren bettlägerigen Kranken gute Noten erhalten,
zeugt vom hohen Engagement des Personals. Viele Krankenpfleger und
Ärzte stehen in Kliniken am Rande der Erschöpfung – das allerdings
wird in der bundesweit größten Patientenbefragung nicht thematisiert.
Die Zeiten, in denen Patienten stets das nächstgelegene Klinikum
aufsuchten, sind längst vorbei. Heute sind Versicherte meist
umfassend informiert, welches Haus die beste medizinische Qualität
bei Operationen bietet. Patientenbefragungen der Kassen tragen
zusätzlich dazu bei, dass der Kranke als Kunde verstanden wird. Die
Ära einzelner Chefärzte, die ihre Patienten emotional kaum zur
Kenntnis nehmen, läuft aus. Nur Patienten, die sich ausreichend
informiert und wohlfühlen, werden die Klinik weiterempfehlen. Ohne
positive Mund-zu-Mund-Propaganda hingegen bleiben auf Dauer die
Patienten weg.
Die aktuelle Studie bringt es auf den Punkt: Medizinische Qualität
und zufriedene Mitarbeiter sind die Schlüsselfaktoren, wenn es darum
geht, Patienten an die Klinik zu binden. Nicht jedes Krankenhaus hat
das realisiert: Drei Prozent der Häuser werden von weniger als 70
Prozent der Patienten weiterempfohlen – die Konsequenzen dürften
nicht lange auf sich warten lassen. Dass in manchen Kliniken die
Leistungen der Küche zu wünschen übrig lässt, wäre aber schnell zu
beheben.
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