Zum UN-Tag der Menschen mit Behinderung: Humanitäre Hilfe muss alle Betroffenen erreichen

Zum Internationalen Tag der Menschen mit
Behinderung am 3. Dezember erinnert Handicap International daran,
dass humanitäre Hilfe auch Menschen erreichen muss, die oft keinen
Zugang zu Hilfsangeboten finden. Drei Viertel der Menschen mit
Behinderung in Notsituationen haben keinen ausreichenden Zugang zu
Wasser, Nahrung, Gesundheit und Unterkünften: Ihre Bedürfnisse werden
häufig nicht erfasst.

Mary ist teilweise gelähmt und kann ihren Unterkörper nicht
bewegen. Sie floh 2013 aus ihrer Heimat im Südsudan in ein Camp der
Vereinten Nationen. Aufgrund ihrer Behinderung konnte sie sich nur
auf allen Vieren fortbewegen und allein kein Essen kaufen oder die
Toilette benutzen. Handicap International stellte Mary ein Tricycle
zur Verfügung, um ihr den Alltag zu erleichtern. „Ich kann nun in die
Kirche und zum Markt gehen und sogar an unseren monatlichen Treffen
für Menschen mit Behinderung teilnehmen, ohne dafür auf dem Boden
kriechen zu müssen.“

Handicap International kümmert sich in humanitären Projekten
weltweit darum, dass Menschen wie Mary in der Nothilfe nicht
vergessen werden. Spezialisierte Teams der Organisation versorgen sie
gezielt mit dem Notwendigsten. Zudem haben sie es sich zur Aufgabe
gemacht, dass die Umgebung für Menschen mit Behinderung barrierefrei
gestaltet wird. So wird sichergestellt, dass die Versorgungs- und
Anlaufstellen oder die sanitären Einrichtungen zum Beispiel in
Flüchtlingslagern gut zu erreichen und zu nutzen sind. Damit
Hilfsangebote auch für Menschen mit Behinderung zugänglich gemacht
werden, ist eine enge Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen
Hilfsorganisationen und Institutionen unerlässlich.

Laut Artikel 11 der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) müssen
Menschen mit und ohne Behinderung in Not- und Krisensituationen den
gleichen Schutz erhalten. „Doch in der Nothilfe werden Menschen mit
Behinderung oft vergessen – dabei machen sie mit 15 Prozent der
Weltbevölkerung eine der größten Minderheiten aus“, sagt Susanne
Wesemann, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland.
„In vielen Fällen fehlt das Bewusstsein für die Bedürfnisse dieser
Menschen. Hier setzen wir an.“ Mit Finanzierung durch das Auswärtige
Amt unterstützt Handicap International in Deutschland gemeinsam mit
der Christoffel Blindenmission (CBM) staatliche und
zivilgesellschaftliche Akteure der humanitären Hilfe darin, ihre
Kapazitäten für die Durchführung inklusiver Hilfsmaßnahmen zu stärken
– durch Seminare, Coaching und wissenschaftliche Kooperationen.

Zur Organisation: Handicap International ist eine unabhängige
gemeinnützige Organisation, die in Situationen von Armut und sozialer
Ausgrenzung, von Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie
unterstützt Menschen mit Behinderung und andere besonders
schutzbedürftige Menschen, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse
gedeckt werden, sich ihre Lebensbedingungen verbessern und ihre
Grundrechte besser respektiert werden. Insgesamt ist die Organisation
in ca. 60 Ländern aktiv. Handicap International ist eines der sechs
Gründungsmitglieder der Internationalen Kampagne zum Verbot von
Landminen (ICBL), die 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat, und
aktives Mitglied der internationalen Koalition gegen Streubomben
(CMC).

Pressekontakt:
Information:
Larissa Reith, Öffentlichkeitsarbeit, 089/54 76 06 – 29,
lreith@handicap-international.de, www.handicap-international.de

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