Früher wurden Unternehmen nicht aufgespalten, sie
fusionierten. Und hofften auf Synergie-Effekte. Zwei plus zwei gleich
fünf, rechneten die Manager vor. Manchmal lagen sie richtig, manchmal
nicht. Heute wird andersherum kalkuliert. Vier gleich drei plus zwei,
lautet die hoffnungsvolle Rechnung. Ob sie jetzt bei Eon aufgeht, ist
ungewiss.
Der Energieriese befindet sich in einer tiefen Krise. Eon schreibt
Milliardenverluste, der Kurs an der Börse ist böse abgestürzt.
Ursache: die Energiewende, die massenhafte Einspeisung von Solar- und
Windstrom. Mit Kohle- und Gaskraftwerken, einst sichere
Gelddruckmaschinen, lässt sich nichts mehr verdienen.
Die gestern von den Aktionären abgesegnete Kernspaltung bei Eon
ist eine historische Wende. Investoren mögen klare, eingängige
Wachstums-Storys, lautet die Idee dahinter. Warum sie dann in Eons
Vergangenheit, die jetzt Uniper heißt, investieren sollen, bleibt
indes unklar. Auch deshalb werden 53 Prozent der Uniper-Aktien
einfach an die Eon-Aktionäre verschenkt. Und die neue Eon, die grüne?
Muss auf politischen Druck die Altlast Atom abbauen. Und hängt, wie
Uniper, an politischen Entscheidungen. Das mögen Börsianer weniger.
Eons Spalt-Rechnung hat viele Unbekannte.
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