Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur K-Frage bei der SPD: Wer kann es? Von Christian Kucznierz

Wer auch immer gegen Angela Merkel antreten
muss, er oder sie wird es nicht leicht haben. Sicher: Die Kanzlerin
ist nicht mehr unumstritten und sie hat an Beliebtheit beim Wähler
massiv eingebüßt. Aber die SPD hat ihren beliebtesten Kandidaten
bereits erfolgreich für die Gauck-Nachfolge platzieren können. Wobei
Steinmeier bereits einmal gegen Merkel im Rennen ums Kanzleramt
angetreten war und unterlag. Ein neuer Anlauf wäre weder zielführend,
noch vermittelbar gewesen. Aber wer kann es? Peer Steinbrück war
einst von SPD-Urgestein Helmut Schmidt mit dem Prädikat der
Kanzlertauglichkeit ausgezeichnet worden. Und heute? Müsste es auf
Sigmar Gabriel hinauslaufen. Aber dann muss er in Kauf nehmen, gegen
Merkel zu verlieren. Ebenso wie Martin Schulz, dem eine solche
Niederlage genauso wie seinem Parteichef einen Karriereknick
einbringen würde. Die SPD muss Klarheit schaffen, wer sie in diese
Wahl führt, ohne einen Fehlstart wie bei Steinbrück zu riskieren. Sie
muss Entschlossenheit zeigen. Eine Doppelspitze aus Parteichef und
Kanzlerkandidat – eine mögliche Lösung des Gabriel/Schulz-Dilemmas –
wäre das Gegenteil, aber der SPD zuzutrauen.

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