Der erhobene Zeigefinger – er ist in der Pädagogik
längst verpönt und gilt als wenig wirkungsvoll. Die mahnenden, wenn
auch gut gemeinten Ratschläge des Umweltbundesamtes zum Thema
nachhaltige Weihnachten dürften also wenig nachhaltig verhallen. Denn
wer sich das ganz Jahr über beim Einkauf und Konsum nicht um die
Einhaltung von Umweltstandards oder um die Energieeffizienz von
Elektrogeräten geschert hat, der wird wohl kaum nun zum Fest damit
beginnen. Und wer sich das ganz Jahr über darum sorgt, wird diese
Grundsätze im adventlichen Konsumrausch nicht aufgeben. Kurz vor dem
Fest plötzlich an Nachhaltigkeit denken – das scheint fast so
wirkungsvoll, als ginge man nur zu Heiligabend in die Kirche und
kümmerte sich den Rest des Jahres über nicht um Christentum und
Nächstenliebe. Die Einzelhändler in Südwestfalen dürfen sich in
diesem Jahr Rekordumsätze erhoffen. Ohne schlechtes Gewissen. Denn
„Zeug“ zu verschenken, wie es das Umweltbundesamt nennt, bedeutet
nicht, dass man sich nicht auch die Zeit nimmt, gemeinsam mit
Eisenbahn, Puppe oder Laptop unter dem Christbaum zu spielen. Das
bedeutet nicht, dass man sich nicht viele liebevolle Gedanken über
das richtige „Zeug“ macht – ohne die Welt dabei zu vergessen.
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