In allen fünf Jugendgefängnissen in NRW sind
derzeit viele Zellen nicht belegt. „556 der 1383 zur Verfügung
stehenden Haftplätze sind frei“, sagte Peter Brock,
Landesvorsitzender des Bunds der Strafvollzugsbediensteten (BSBD),
der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Donnerstagausgabe). Das nordrhein-westfälische Justizministerium
bestätigte die Angaben. Demnach sind in der Justizvollzugsanstalt
(JVA) Wuppertal-Ronsdorf aktuell nur 427 der 517 Zellen belegt; in
der JVA Herford 217 von 355; in der JVA Hövelhoven 182 von 261; in
der JVA Iserlohn 180 von 282 und in der JVA Heinsberg 393 von 566.
Ähnlich sieht es auch in den landesweit fünf Jugendarrestanstalten in
Bottrop, Düsseldorf, Lünen, Remscheid und Wetter aus. In diesen
Einrichtungen sind laut NRW-Justizministerium nur 113 der insgesamt
235 Plätze und damit weniger als die Hälfte belegt.
Verantwortlich für die Entwicklung seien laut Bund der
Strafvollzugsbediensteten mildere Urteile an den Gerichten. „Es ist
so, dass die Richter insgesamt es möglichst vermeiden wollen, einen
Jugendlichen ins Gefängnis zu schicken“, sagte Brock der „Rheinischen
Post“. Nach Angaben des NRW-Justizministeriums hat sich die Anzahl
der Verurteilungen von Jugendlichen in den Jahren 2004 bis 2015
tatsächlich mehr als halbiert. Ähnlich sehe es bei den 18- bis
21-Jährigen aus. In dem Alter sei ein Rückgang von 34,6 Prozent an
Verurteilungen zu verzeichnen, hieß es beim Justizministerium.
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