Mitteldeutsche Zeitung: Umweltbundesamt: Verzögerung bei Millionen-Neubau – Archtitekt und Baufirma streiten vor Gericht

Beim ökologischen Vorzeigeneubau des
Umweltbundesamtes (Uba) in Dessau droht erheblicher Zeitverzug. Eine
der beauftragten Firmen hat große Probleme, die Vorgaben für die
Dämmung des ambitionierten Plus-Energie-Hauses zu erfüllen. Das hat
Tilo Herzig, Leiter der Liegenschaftsbewirtschaftung des Uba, auf
Anfrage der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Samstagausgabe) bestätigt. An neuralgischen Bereichen der runden
Fassade fehlen drei Zentimeter des Dämmstoffs Steinwolle. Das
gefährdet die Ziele des Hauses, das mehr Energie erzeugen als
verbrauchen soll. Zwischen Architekt und Unternehmen ist die
Situation inzwischen so verfahren, dass sich jetzt ein Gericht mit
dem Fall befasst. Ein Gutachter soll eingeschaltet werden. Wann der
13,5-Millionen-Euro-Bau eröffnen kann, ist derzeit völlig unklar.
Die Arbeiten an der Fassade sind abgebrochen worden.

Das neue Behördengebäude hat das Umweltbundesamt mit knapp 1.000
Mitarbeitern in Dessau als ökologisches Pilotprojekt konzipiert: Das
Plus-Energie-Haus neben dem bestehenden Haupthaus soll seine
Energie mit Hilfe von Photovoltaikanlagen und Erdwärme zu mehr als
100 Prozent selbst erzeugen. Überschüssiger Strom soll auch für das
Hauptgebäude genutzt werden. Im April 2017 war der Grundstein gelegt
worden. Auf vier Etagen entsteht Platz für über 111 Büroarbeitsplätze
und Konferenzräume. Grund für den Neubau ist Platzmangel: Das Uba
hatte in den vergangenen Jahren mehr Aufgaben übertragen bekommen und
neue Mitarbeiter eingestellt. Beschäftigte sind derzeit auch in
angemieteten Büros in der Stadt untergebracht. Für Juni 2018 war der
Umzug geplant.

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Hartmut Augustin
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