Vermutlich schreckten auch härtere Strafen die
Pädosexuellenszene nicht von ihrem Tun ab. Denn der Staufener
Missbrauch ist allenfalls in seiner Dimension eine
Ausnahmeerscheinung. Das gilt selbst für die Rolle von Müttern, die
weit häufiger Missbrauch ihrer Kinder dulden, ja an ihm teilhaben,
als gemeinhin geglaubt wird: Familie als Schutzraum – eine beileibe
nicht überall gelebte Realität. Diese Vorstellung war im Staufener
Fall aber offenbar für die beteiligten Ämter oder Gerichte so
weltfremd, dass sie sich sogar von einer einfach gestrickten Frau
wie Berrin T. haben täuschen lassen, erst recht von einem
intelligenten Täter wie Christian L.. Statt genauer hinzuschauen,
nachzuhaken, sich stärker ums Kindeswohl zu sorgen, haben sie auf
Normalbetrieb geschaltet. Behördenversagen – davon sprechen gerne
die, die es auch erst hinterher besser wissen. Aber jetzt wissen
es ja alle besser: Deshalb sind Lern- und Denkprozesse bei allen
nötig, die das Kindeswohl vor einer weltweit vernetzten
Missbrauchskriminalität bewahren müssen. Und diese Mahnung richtet
sich auch an jeden Einzelnen: Staufen darf sich nicht wiederholen.
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