„Ein weiterer Kritikpunkt hinsichtlich der Berichterstattung ist, dass manche Medien den Täter nicht als Terroristen bezeichnet haben. Muss Terrorismus eine bestimmte Religion haben? Der Terror gegen Muslime nimmt zu und das sollte man auch in der internationalen Politik und in den Medien kommunizieren. Ich frage mich ernsthaft, wo die Solidarität geblieben ist“, betont Michael Oehme außerdem.
Der Kommunikationsexperte Michael Oehme macht außerdem auf eine interessante US-Studie des Social Science Research Network aufmerksam: Demnach berichten US-amerikanische Medien wesentlich häufiger über muslimische Terroristen, als über rechtsextremen Terror – und das, obwohl tatsächlich wesentlich mehr Rechtsextremisten Straftaten begehen. Laut Studie werden über muslimische Attentäter 449 Prozent häufiger berichten, als über nicht muslimische. „In Deutschland gibt es dazu zwar noch keine Studie, ähnliche Ergebnisse sind aber zu erwarten. Auch hier kommt es jährlich zu hunderten islamfeindlichen Taten. Schlussendlich ist doch nur relevant, dass der Terror keine Religion kennt und immer falsch und grausam ist. Doch Medien und die Politiker sollten sich ihrer Verantwortung und ihrem Auftrag bewusst sein und Antisemitismus nicht noch künstlich befeuern“, so Michael Oehme abschließend.