WAZ: Die Folgen der Schulvielfalt. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

In Bayern ist es ganz einfach: Dort gibt es Haupt-
und Realschule sowie das Gymnasium und Schluss. Da alle drei
Schulformen ordentliche Schülerzahlen brauchen, wird entsprechend
gesiebt. Die Folge: Spätentwicklern bleibt zunächst einmal der Gang
aufs Gymnasium verwehrt, doch ein späterer Aufstieg scheint, so die
Zahlen, durchaus realistisch. In NRW wie in etlichen anderen
Bundesländern haben Eltern die Qual der Wahl: Es gibt 22 verschiedene
Bezeichnungen für Schulen der Sekundarstufe 1, von denen die meisten
ein späteres Abitur nicht ausschließen. Bei diesen Möglichkeiten
werden nur wenige Eltern zulassen, dass ihr Kind auf der Hauptschule
landet. Also verkommt seit Jahren die Hauptschule zur Restschule, von
der man kaum wegkommt. Die Studie zeigt: Hauptschulen können nicht
funktionieren, wenn sie in Konkurrenz zur erfolgreichen Gesamtschule
stehen. Und: Das größte Übel ist ein Nebeneinander so vieler
Schulformen.

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