WAZ: Kraft genießt Vertrauen

Das Wort „Wir“ wird wohl das SPD-Schlagwort des
neuen Jahres werden. Schon Peer Steinbrück bemühte bei seiner
Bewerbungsrede zum SPD-Kanzlerkandidaten immer und immer wieder den
Gemeinsinn stiftenden Begriff und forderte für ganz Deutschland mehr
„Wir“ und weniger „Ich“. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft tutete
in ihrer Neujahrsansprache in das gleiche Horn: „In unserer
Gesellschaft soll das –Wir– und nicht das –Ich– im Vordergrund
stehen.“ Wenngleich damit zwei exponierte Sozialdemokraten verbal auf
„Wir“-Kurs sind, könnte die Wirkung ihrer Worte unterschiedlicher
nicht sein. Aus dem Munde des SPD-Kanzlerkandidaten klingt es nach
den horrenden Redehonoraren und dem mauen Kanzlergehalt schal und
unglaubwürdig. Peer Steinbrück hat damit vor allem anderen sein Ich
überheblich in den Vordergrund gestellt. Der Ministerpräsidentin
dagegen nimmt man ihr Einstehen für mehr Gemeinsinn ab. Hannelore
Kraft hat es geschafft, sich in ihrer unverstellten Art als erste
Bürgerin unter Bürgern in NRW zu positionieren. Sie kommt authentisch
rüber und genießt bei vielen Menschen das oftmals wahlentscheidende
Vertrauen.

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