Ein Stück Hoffnung
Die globalen Gewichte verschieben sich Richtung Asien. Europa
droht Bedeutungsverlust, sollte sich sein natürlicher Verbündeter USA
wirtschaftlich künftig mehr um die pazifische denn um die atlantische
Allianz kümmern. Das Angebot Obamas, die alte Idee einer
Freihandelszone zu verwirklichen, kommt da gerade recht, Europas
Bedenken zu besänftigen. Der Abbau von Handelshemmnissen ist eines
der besten Mittel hin zu mehr Wirtschaftswachstum. Mit Zöllen und
Bürokratie versuchen sich Nationalstaaten seit jeher gegen Konkurrenz
aus dem Ausland abzuschotten – mit teilweise fatalen Folgen. In
Zeiten der Globalisierung wird der vermeintliche Schutz des eigenen
Landes vollends widersinnig. Vor einem Jahrzehnt war man schon mal
weiter. Die so genannte Doha-Verhandlungen sollten die ganze Welt zum
barrierefreien Marktplatz machen. Doch dann überwogen die alten
Ängste vor einer Art wirtschaftlicher Überfremdung. Die Interessen
der Nationalstaaten rückten wieder in den Vordergrund. Die
Weltwirtschaft ist um eine Illusion ärmer geworden. Obamas Angebot
bringt die Hoffnung ein Stück weit zurück. Aber nicht, weil der
US-Präsident ein Prediger, sondern weil er ein Praktiker ist: Die USA
brauchen einen wirtschaftlichen Impuls. Noch ist das Ganze nur eine
Absicht. Der Teufel steckt im Detail. Am Ende steht wohl nicht die
große Freiheit, nur weniger Beschränkung. Doch das wäre schon viel
wert.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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