Fluglärm ist ein Thema, das die Menschen der Region
in doppeltem Wortsinn noch lange nicht zur Ruhe kommen lassen wird.
Und der Lärm ist – das lässt sich durch keinen Verweis auf die
positiven wirtschaftlichen Effekte des Flughafens wegdiskutieren –
ungerecht verteilt. Die neuerliche Initiative der
SPD-Oberbürgermeister aus Mainz, Frankfurt,Hanau und Offenbach ist
also berechtigt. Aber trotzdem erst einmal chancenlos. Chancen haben
die Stadt-Chefs nur, wenn sie so viel Gewicht wie möglich in die
Waagschale werfen können. Und genau das ist nicht in Sicht. Die
Landesparteien links und rechts des Rheins warten ab, CDU-Kollegen
oder Landräte wurden offenbar – obwohl Fluglärm weder konservativ
noch linksliberal ist – nicht gefragt. Schade. Die jetzt erneut ins
Feld geführten Argumente hätten es nämlich verdient, gehört zu
werden. Dazu zählt insbesondere die Verlagerung von Flügen auf den
Hahn. Es ist zwar absolut richtig, aber schon deshalb sehr schwer
durchsetzbar, weil Hessen als Gesellschafter der Fraport so schnell
keine Flüge abgeben wird, zumindest so lange nicht, wie die
Passagierzahlen am frisch erweiterten Flughafen eher mäßig sind. Hier
muss vor allem das Land Rheinland-Pfalz den Kommunen schleunigst
beispringen, soll die regionale Flughafenpolitik nicht endgültig zur
Farce werden. Die Regierung Dreyer nimmt schließlich gerade viele
Millionen Euro in die Hand, um dem strauchelnden Hunsrück-Airport
Liquidität zu verschaffen. Das kann jeder – für kurze Zeit. Auf Dauer
wird der Hahn nur dann eine Perspektive haben, wenn er mehr Flüge
abwickelt. Für Ministerpräsidentin Dreyer wäre es also nicht nur
wegen des Lärmthemas geboten, den Oberbürgermeistern beizuspringen.
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Florian Giezewski
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