Die Diakonie Katastrophenhilfe erwartet von der
morgen beginnenden dritten Brüsseler Syrien-Konferenz (12.-14. März)
Lösungen für einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung vor den
Folgen des Krieges. „Die Frauen, Männer und Kinder müssen vor Bomben
ebenso geschützt werden wie vor Landminen oder sexueller Gewalt“,
fordert Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie
Katastrophenhilfe. „Die Menschen sind dem Krieg und seinen Folgen
schutzlos ausgeliefert.“ Über zwei Drittel der syrischen Bevölkerung
gelten als extrem arm.
Mehr als sechs Millionen Menschen sind innerhalb Syriens
vertrieben. Fast fünf Millionen haben keinen adäquaten Wohnraum und
leben beispielsweise in Ruinen, ohne Heizung oder festes Dach über
dem Kopf. Operationen, selbst Kaiserschnitte, und lebenswichtige
Medikamente für chronisch Kranke sind für die große Mehrheit absolut
unerschwinglich. „Von einem Leben in Würde kann für diese Menschen
keine Rede sein“, sagt Füllkrug-Weitzel. „Wenn noch nicht einmal die
Bevölkerung im Land angemessen versorgt wird, kann niemand ernsthaft
die Rückkehr von über fünf Millionen Flüchtlingen nach Syrien
fordern.“ Rückkehr muss laut internationalem Recht freiwillig, sicher
und würdevoll sein. „Der fehlende Schutz betrifft insbesondere die
Flüchtlinge, denen in Syrien aktuell wieder Gewalt und
Perspektivlosigkeit drohen würden.“
Die Lage im Land ist auch nach acht Jahren Krieg unübersichtlich
und fragil. Der Zugang von humanitären Helfern zur notleiden
Bevölkerung ist weiterhin eingeschränkt. Dadurch haben lokale
Hilfsorganisationen eine große Bedeutung in der Versorgung der
Menschen. „Die lokalen Helfer sind das Rückgrat der humanitären Hilfe
in Syrien. Gerade dort, wo die politische Autorität von einer Seite
des Konflikts zur anderen wechselt, können häufig nur lokale
Organisationen Hilfe leisten, denn sie genießen Vertrauen bei der
Bevölkerung“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie
Katastrophenhilfe. Die Diakonie Katastrophenhilfe begrüßt daher, dass
in Brüssel auf Einladung von EU und UN die syrische Zivilgesellschaft
in höherem Maße an den Diskussionen beteiligt wird.
Neben dem energischen Einsatz für ein Ende der Gewalthandlungen
nach acht Jahren Krieg fordert das evangelische Hilfswerk von den
Regierungsvertretern in Brüssel, dass die Finanzierung von
humanitärer Hilfe in Syrien, aber auch in den Nachbarländern, weiter
aufrechterhalten wird. Allein in Syrien sind noch immer fast 12
Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Gemeinsam mit
lokalen und regionalen Partnern hilft die Diakonie Katastrophenhilfe
seit vielen Jahren in Syrien und den Nachbarländern Jordanien,
Libanon und Türkei. Bisher hat die Diakonie Katastrophenhilfe seit
Beginn des Konflikts mehr als 60 Millionen Euro für die Hilfe in der
Region bereitgestellt.
Hinweise für Redaktionen:
In Brüssel stehen während der Konferenz deutschsprachige
Interviewpartner zur Verfügung, u.a. die Leiterin des Syrien-Büros
der Diakonie Katastrophenhilfe, Vera-Magdalena Voss. Für Anfragen
oder weitere Informationen zur Arbeit in Syrien und den
Nachbarländern wenden Sie sich bitte an
presse@diakonie-katastrophenhilfe.de
Pressekontakt:
Thomas Beckmann, Tel.: 030 65211 1443 oder 0174-1810175,
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