Noch immer würden Nachteilsausgleiche und Barrierefreiheit als notwendige Übel betrachtet, statt sie als Merkmale einer offenen und respektvollen Gesellschaft zu verstehen: „Das geht es um Menschenrechte, die nicht verhandelbar sind. Sie mögen zwar eine zusätzliche Bemühung bedeuten, diese müssen wir uns als liberale Demokratie aber leisten. Er ist Wesensmerkmal eines sozialen, würdigen Miteinanders und lässt sich nicht durch Ausreden umgehen. Inklusion kann mühsam und anstrengend sein, aber sie ist Ausdruck eines verständnisvollen Zusammenhalts, in dem Brücken aus den Köpfen verschwinden müssen und es zu Normalität und Selbstverständlichkeit gehört, dass wir kommentarlos und sensibel für die Anforderungen des behinderten Gegenübers ganz ohne Murren zu Mehraufwand bereit sind. Er ist eine Investition in Menschlichkeit und somit nicht in Euro und Cent zu bemessen. Letztendlich müssen wir die Bereitschaft stärken, ein Handicap als eine völlig normale Ausformung von Natürlichkeit anzusehen und dabei nicht zu vergessen, dass jeder einmal in die Lage kommen kann, irgendwann mit einer Behinderung konfrontiert zu sein. Benachteiligung und Ausgrenzung beginnt mit Meinungen, Ansichten und verbalen Entgleisungen. Sie endet aber oft noch immer in einer praktischen und faktischen Verwehrung von Rechten, manchmal gar in Übergriffen und Gewalt“, so Riehle abschließend.
Die Anlaufstelle „Beratung mit Handicap“ ist bundesweit kostenlos für jeden Hilfesuchenden mit und ohne Behinderung unter der Webadresse www.beratung-mit-handicap.de erreichbar. Der Datenschutz und die Verschwiegenheit werden hierbei gewährleistet. Es findet lediglich eine allgemeine Sozialgesetzaufklärung statt, tiefergehende Einzelfallbewertungen sind Anwälten vorbehalten.