Der Spitzenkandidat der SPD im Saarland Heiko Maas
hat seinen Linkspartei-Kollegen und früheren Förderer Oskar
Lafontaine wegen seines Wahlkampfstils kritisiert: „Oskar Lafontaine
macht persönliche Dinge zum Gegenstand der politischen
Auseinandersetzung“, sagte Maas im Interview mit der „taz – die
tageszeitung“ (Samstagausgabe) „Darauf habe ich schon lange keinen
Bock mehr.“
Der saarländische SPD-Landesvorsitzende zweifelt zudem, dass es
Lafontaine um Landespolitik geht: „Lafontaine will das Saarland nur
als Aufmarschgebiet, um seine nächste Spitzenkandidatur bei der
Bundestagswahl vorzubereiten“, sagte Maas der „taz“. Eine Koalition
mit der Linkspartei schloss er erneut aus, da die Linkspartei nicht
regierungsfähig sei: „Die Haushaltspolitik der Linken würde
griechische Verhältnisse im Saarland zur Folge haben.“
Auch die Grünen kritisierte Maas: „Die grünen Wählerinnen und
Wähler können mehr bewegen, wenn sie ihre Stimme diesmal der SPD
geben“, sagte er. „Die Saar-Grünen kämpfen um ihr politisches
Überleben.“
Die Grünen wollten sich laut Maas mit der Debatte um rot-grün
wieder ins Spiel bringen. „Ich werde ihnen aber nicht den Gefallen
tun, sie wichtiger zu machen, als sie sind“, sagte Maas der „taz“.
Vor der letzten Landtagswahl im Saarland 2009 hatte der SPD-Mann
noch mit einer Zweitstimmenkampagne bei SPD-Wählern für die Grünen
geworben. Die Grünen entschlossen sich danach für eine Koalition mit
CDU und FDP.
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