Der Wagner-Clan ist für einen Zwist immer gut.
Und wer hinter der jüngsten Bayreuther Personalie familiäre
Dissonanzen vermutet, wird richtig liegen. Die Halbschwestern können
herzliche Zuneigung demonstrieren, so viel sie wollen: Dass es
zwischen ihnen auch heftig zur Sache geht, ist intern bekannt. Zu
verschieden sind die beiden Frauen: Hier die zurückhaltende Eva mit
gutem Gespür für große Stimmen, das sie – trotz Gesundheitsproblemen
– hoffentlich auch künftig einbringen wird; dort die resche
Katharina, die mit ihrem Poltern auch manche Gönner verprellt. Die
Gerüste am Festspielhaus bekommen Symbolgehalt. In Bayreuth gibt–s
viel zu richten. Die Festspiele sind jetzt GmbH und haben es
plötzlich mit Gewerkschaften zu tun, die Politik redet mit und die
einflussreichen Kritiker-Zirkel haben eigene Vorstellungen von
Bayreuth reloaded. Mit Evas Abgang ist eine weitere Baustelle
eröffnet. Ein schneidiger Manager, wie avisiert, wird den Festspielen
guttun.
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