Frauen für Merkel. Aber gilt auch der
Umkehrschluss? Eher nicht, wenn man ihre frauenpolitische Bilanz
betrachtet. Beispiel Frauenquote: Die „Flexi-Quote“ hat den Anteil
von Frauen in Führungspositionen nur marginal erhöht. Das sieht
Merkel ein: „Wir haben gemerkt, dass die freiwilligen
Selbstverpflichtungen immer wieder vergessen werden“, sagt sie und
spricht etwas aus, was ihr auch Kritiker innerhalb der Union immer
schon gesagt haben. Nun soll eine fixe Quote her – diese aber
verschiebt sie auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Dass etwas im
Wahlprogramm der Union stehen soll, heißt schließlich noch lange
nicht, dass es umgesetzt wird. Mit sehr wenig – nämlich ebenfalls nur
mit der Verankerung im Unions-Wahlprogramm – müssen sich auch die
FU-Bundesvorsitzende Böhmer und viele andere Frauen zufriedengeben.
Böhmer kämpft seit Jahren für eine höhere Rente für Mütter, die vor
1992 Kinder bekommen haben. Merkel verspricht einen Rentenpunkt mehr
– gefordert waren zwei. Ein Phänomen: Obwohl sie viel verspricht,
aber oft nicht handelt, sind viele Frauen trotzdem von Merkel
begeistert – alleine deswegen, weil sie eine Frau ist, eine mächtige
Position bekleidet und eine gute Figur dabei macht. Von einer Frau
als Kanzlerin hätte man sich jedoch mehr gewünscht. Autorin: Maria
Gruber
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de