Der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt,
Reinhard Höppner, ist tot. Höppner starb nach Angaben seines
langjährigen Freundes und ehemaligen Regierungssprechers Franz
Stänner in der Nacht zum MONTAG (rep. MONTAG) nach langer schwerer
Krankheit. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche
Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Höppner war nach MZ-Informationen im Jahr
2006 erstmals an Krebs operiert worden, hatte die Krankheit jedoch
nie besiegen können. Höppner wurde 65 Jahre alt. Der SPD-Politiker
und studierte Mathematiker führte von 1994 bis 1998 eine rot-grüne
Minderheitsregierung und regierte von 1994 bis 1998 allein mit der
SPD jeweils unter Tolerierung der damaligen PDS (heute Die Linke).
Das sogenannte Magdeburger Modell war die erste Zusammenarbeit einer
demokratischen legitimierten Landesregierung in Deutschland mit der
SED-Nachfolgepartei und daher politisch heftig umstritten. Höppners
Regierungszeit fiel in eine Zeit gewaltiger Umbrüche in
Sachsen-Anhalt mit hoher Arbeitslosigkeit, was vor allem der
Regierung angelastet wurde. 2002 endete Höppners Tolerierungsmodell,
es folgte eine schwarz-gelbe Regierung unter Führung von Wolfgang
Böhmer (CDU). Höppner zog sich anschließend aus der Politik zurück
und trat nur noch einmal als Präsident des Evangelischen Kirchentages
2007.
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Hartmut Augustin
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