Der Vorsitzende der Jungen Gruppe in der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marco Wanderwitz, hat die Berufung der
bisherigen linken Fraktionsgeschäftsführerin Ruth Kampa zur
Justiziarin der Fraktion kritisiert. Grund ist das Auffliegen ihrer
20-jährigen Tätigkeit als Inoffizielle Mitarbeiterin des Ministeriums
für Staatssicherheit. „Das macht einen fast sprachlos, zeigt aber,
dass alle Lippenbekenntnisse zum Thema Aufarbeitung nicht ernst
genommen werden können“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Montag-Ausgabe). „Es bestätigt außerdem,
dass jede demokratische Partei gut daran tut, jede Zusammenarbeit mit
der Linken auszuschließen.“ Im Oktober hatte die „Welt“ enthüllt,
dass Kampa bis in den Wendeherbst 1989 als IM tätig war und sich im
Laufe ihrer 20-jährigen Tätigkeit sogar zweimal hatte anwerben
lassen. Der Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi zeigte sich überrascht,
übte aber keine Kritik. Am Donnerstag hatte der Vorstand der
Bundestagsfraktion entschieden, dass die 61-Jährige als Justiziarin
weiter beschäftigt wird.
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Hartmut Augustin
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