Der Staatskonzern Deutsche Bahn will sich in
Sachsen-Anhalt von fast sämtlichen Bahnhöfen trennen. Nur elf sollen
als ein sogenanntes Kernportfolio erhalten bleiben. An diesem
Sonnabend kommen nun zwei weitere Objekte unter den Hammer: In
Leipzig werden die Stationsgebäude von Groß Börnecke (Salzlandkreis)
und von Hohenwulsch (Landkreis Stendal) versteigert. Das berichtet
die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstagausgabe).
Der Ausverkauf ist bereits weit vorangeschritten. Seit Gründung der
Deutschen Bahn AG 1994 hat das Unternehmen in Sachsen-Anhalt von
360 Empfangsgebäuden 224 verkauft und 25 abgerissen. 100 weitere
sollen nach und nach auf den Markt kommen. Behalten möchte die
Bahn-Tochter DB Station & Service lediglich die Empfangsgebäude
Halle, Magdeburg, Dessau, Aschersleben, Bitterfeld, Wittenberg,
Merseburg, Naumburg, Sandersleben, Stendal und Wernigerode. „Die
meisten Gebäude sind aus heutiger Sicht überdimensioniert und oft
nicht wirtschaftlich zu betreiben“, sagte ein Bahnsprecher in Berlin.
In der Dampflokzeit habe man Bahnhofsvorsteher und Weichensteller
unterbringen müssen, zudem große Gaststätten, Wartesäle und
Gepäckaufgabestationen. Das alles sei heute nicht mehr nötig, die
Gebäude stünden daher leer. Die Sächsische Grundstücksauktionen AG,
die die Stationen Groß Börnecke und Hohenwulsch vermarktet, berichtet
von großer Nachfrage für derartige Bahnhofsgebäude. „Das sind
Menschen aus der Region, aber auch Kapitalanleger“, sagte Katja
Schmidt-Pflugbeil dem Blatt. Der Einstiegspreis ist niedrig: Los geht
es bei 3.000 beziehungsweise 4.500 Euro. Dafür gibt es jede Menge
Wohnfläche und ein großes. Grundstück.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell