Was bei der Neupositionierung des Vatikan zur
Todesstrafe geht, ist konsequenterweise auch bei anderen Themen
möglich. Wahrscheinlich hat es auch deswegen so lange gedauert, bis
die über Jahrzehnte hinweg von den Päpsten wiederholte Ablehnung der
Todesstrafe nun auch als „Lehre der Kirche“ deklariert wird.
Unmittelbare praktische Folgen hat die Neuformulierung im Katechismus
allerdings keine. Unter päpstlicher Hoheit wurde – man kann nach
Belieben wahlweise „erst“ oder „schon“ sagen – seit 150 Jahren kein
Todesurteil mehr vollstreckt. Aber auf der symbolischen Ebene ist es
von großer Bedeutung, dass die Kirche es in jedem Fall für unzulässig
erklärt, ein Verbrechen mit dem Tod zu ahnden.
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