Vor dem Hintergrund anhaltend schlechter
Umfragewerte für die Bundes-SPD hat Torsten Albig,
sozialdemokratischer Ministerpräsident in Schleswig-Holstein, infrage
gestellt, ob seine Partei für die kommende Bundestagswahl 2017
überhaupt einen Kanzlerkandidaten braucht. Im Sommerinterview mit NDR
1 Welle Nord sagte der Regierungschef, er habe keinen Zweifel, dass
Parteichef Sigmar Gabriel es exzellent machen würde. Aber er glaube,
dass es schwer sei, gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu
gewinnen. „Ich glaube, sie macht das ganz ausgezeichnet – sie ist
eine gute Kanzlerin“.
Wäre heute Wahl, so Albig, wäre es eine legitime Aussage, dass
eine Regierung, an der Sozialdemokraten beteiligt sind, eine bessere
Regierung sei als eine, in der die Union alleine regiere. An der
nächsten Regierung beteiligt zu sein, könne daher auch Wahlziel für
seine Partei sein, meinte Albig. Und dafür brauche man einen starken
Kandidaten. „Ob die Bezeichnung Kanzlerkandidat noch richtig ist oder
nicht, das werden wir sehen“, so Albig in dem NDR Interview. Der
Ministerpräsident verwies auf die Erfolge der SPD in der großen
Koalition. „Wie sähe das Land aus ohne Sozialdemokratie? Den
Mindestlohn hätte man nicht“, sagte Albig.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
Tel: 040-4156-2333
http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr