Neue Presse Hannover: Kommentar zum Dioxin-Skandal/Aigner

Staunen, abtauchen, ein bisschen meckern und
schließlich einen mehr oder weniger geklauten Aktionsplan vorlegen –
nein, ein gelungenes Krisenmanagement kann man der Ilse Aigner von
der CSU im aktuellen Dioxin-Skandal nun wahrlich nicht nachsagen.
Zögerlich statt zupackend reagierte die
Bundesverbraucherschutzministerin auf den jüngsten
Lebensmittelskandal. Ob sie das Durchhaltevermögen zur Durchsetzung
ihres tollen Plans hat, darf ruhig bezweifelt werden. Denn manche
Probleme sind einfach systemimmanent. Und da ist es völlig wurscht,
ob die Verbraucherschutzministerin Aigner, Müller oder Meyer heißt.
Das größte Problem ist, dass die Verbraucherschutzminister auch
gleichzeitig Ernährungs- und Agrarminister sind. Die Lobbyisten der
Lebensmittelindustrie, die Agrarindustrie-Vertreter und die
Futtermittelbranchenfunktionäre stehen nur im Heile-Welt-Fall für die
Interessen der Verbraucher ein. Mit Blick auf die Dioxin-,
Gammelfleisch-, BSE-, Glykol-Wein-, Pestizid-Gemüse- oder
Gen-Mais-Skandale ist die von Verbraucherschutzorganisationen
geforderte Trennung von Agrar- und Verbraucherressort durchaus
sinnig. Dann braucht Aigner auch nicht mehr den Spagat zwischen
Ernährungslobby und Bürgerschutz zu proben. Und hat vielleicht doch
mal Erfolge vorzuweisen.

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Petra Rückerl
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