Neues Deutschland: Berliner LINKE-Vorsitzender Klaus Lederer im nd-Interview: Unter die Leute, Druck machen und etwas flippiger werden

Weniger Beschäftigung der Partei mit sich selbst
und mehr politische Arbeit vor Ort hat der Berliner
LINKE-Landesvorsitzende Klaus Lederer vor dem Landesparteitag am
Wochenende, auf dem er zur Wiederwahl antritt,gefordert. „Wir suchen
den unmittelbaren Kontakt, wollen mit offenen Ohren durch die Welt
gehen, das Gespräch finden – wir wollen unter die Leute und uns nicht
so sehr mit uns selbst beschäftigen“, sagte er der Tageszeitung
„neues deutschland“ (Freitagausgabe). Die LINKE werde nach dem
Göttinger Parteitag wieder stärker mit Inhalten wahrgenommen, stellte
er fest und nannte als Themen Ostrenten, Mieten und sozialen
Zusammenhalt.

Der rot-schwarzen Koalition in Berlin warf Lederer
„Ankündigungspolitik“ vor. „Wir sind die Partei, die die Finger in
die Wunde legt, auf Bruchstellen der schwarz-roten Koalition verweist
und Druck macht.“ Als Lehre aus der eigenen Regierungsbeteiligung zog
Lederer, dass „wir uns nicht scheuen dürfen, eigene Positionen klar
zu markieren“. Setze man politische Anliegen nicht durch, müsse mit
dem Verlust von Vertrauen und Wählern gerechnet werden. Die Partei
brauche Unterstützung aus der Stadt, müsse „in größerer Breite in den
unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen verankert“ sein.
Auch von der früheren Flippigkeit und Lockerheit brauche sie „wieder
etwas mehr“. Gegen Mitgliederschwund helfe „nur eine attraktive
Politik“.

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