„Der Interessenkonflikt zwischen Google und dessen
Freunden in der Politik lässt sich nicht einfach aushandeln“, sagt
der Sprecher des Projekts „Counter Campus“, Oliver Orthmann, in der
in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Samstagausgabe). Orthmann begründet so die Ablehnung des
Gesprächsangebotes von Google und des Berliner Senats. „Dort wird ein
Dialog vorgeschoben und am Ende entscheidet der Sachzwang.“
Der Aktivist warnt vor negativen Konsequenzen für die
Stadtentwicklung Berlins, sollte sich der Technologie-Konzern Google
mit seinem sogenannten Google Campus in der Hauptstadt niederlassen.
„Der Prozess der Gentrifizierung wird durch solche Projekte
angeheizt. Google ist da nicht der einzige Akteur, aber ein
relevanter“, sagte der „Counter Campus“-Sprecher gegenüber „neues
deutschland“.
Die US-amerikanische Stadt San Francisco zeige, wie schnell
beispielsweise Mietpreise rund um Haltestellen in die Höhe schießen,
an denen Busse zu Google fahren. „Dort hat man festgestellt, dass
sich innerhalb eines Jahres die komplette Sozialstruktur verändert
hat“, so Orthmann. Die Bewohner seien nahezu vollständig durch
Google-Mitarbeiter ersetzt worden. Ähnliche Entwicklungen fürchte er
auch in Berlin.
Im Herbst diesen Jahres will Google seinen Campus im Umspannwerk
Kreuzberg eröffnen. Dort sollen sich dann Start-Up-Unternehmen
vernetzen können, sich um Fördergelder von Google bewerben und
Arbeitsplätze anmieten.
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