Der Würzburger Wirtschaftswissenschaftler Peter
Bofinger hat die Finanzpolitik aufgefordert, die Vorgabe einer
„schwarzen Null“ im Haushalt aufzugeben. „Diese Ideologie hat jetzt
schon zu massiven Schäden in Deutschland geführt“, sagte Bofinger im
Interview mit der Tageszeitung „neues deutschland“
(Wochenendausgabe). „Das fängt bei der Bahn an und geht über die
Finanzierung der Krankenhäuser bis zum Wohnungsbau, wo der
öffentlichen Hand jetzt Tausende Wohnungen fehlen.“
Allerdings sieht der Ökonom, der dem Sachverständigenrat der Fünf
Weisen angehört, auch Fortschritte in der Wirtschaftspolitik. So habe
sich mittlerweile auch in Europa der Keynesianismus wieder etwas mehr
durchgesetzt. „Zumindest wurde die extreme Sparpolitik gestoppt, die
bis 2012 betrieben wurde“, sagte Bofinger. Und auch die
Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sei „genau richtig“.
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