Bund macht Tempo beim Insektenschutz: Fünf
Millionen Euro als Sofortmaßnahme
Umweltministerin legt am Mittwoch Eckpunkte für Aktionsprogramm
vor – Schulze will weniger Pestizide
Osnabrück. Die Bundesregierung stellt als Sofortmaßnahme für den
Insektenschutz fünf Millionen Euro bereit. „Das Insektensterben
aufzuhalten ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit“,
sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Mittwoch). Schulze legt an diesem Mittwoch (20.6.) dem
Bundeskabinett Eckpunkte für ein „Aktionsprogramm Insektenschutz“
vor. Das Papier liegt der „NOZ“ vor. Darin wird detailliert
aufgelistet, was zu tun ist, um das Insektensterben zu stoppen.
Grundsätzlich nötig sei ein restriktiverer Umgang mit Pestiziden,
nicht nur mit Glyphosat, sagte die Umweltministerin. „Wir brauchen
statt Monokulturen mehr Vielfalt in der Landschaft. Hecken und
blütenreiche Wiesen sind überlebenswichtig für Insekten, Vögel und
viele andere Tierarten“, hob Schulze hervor. Es sei ihr wichtig, dass
das Kabinett diese Eckpunkte schon in den ersten 100 Tagen seit
Regierungsantritt beschließe. Das Aktionsprogramm werde nach einer
breiten öffentlichen Diskussion 2019 starten.
Unter anderem soll das Konzept dazu beitragen, bestehende
Wissenslücken über das Insektensterben zu schließen, betonte die
Umweltministerin. Geplant sei ferner ein bundesweit einheitliches
Insekten-Monitoring. Die Ministerin wies darauf hin, dass sowohl die
Gesamtmenge der Insekten als auch die Vielfalt der Insektenarten in
Deutschland dramatisch zurückgegangen seien. „Wertvolle Leistungen
gehen verloren, die Insekten für die Menschen erbringen – von der
Bestäubung von Pflanzen über die natürliche Schädlingsbekämpfung, die
Gewässerreinigung bis hin zur Erhaltung fruchtbarer Böden.“
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