Grüne warnen vor wachsendem wirtschaftlichen
Druck Chinas auf die Europäer
Europapolitische Sprecherin Brantner: Europa fehlt es dagegen an
europäischer Weitsicht
Osnabrück. Angesichts wirtschaftlichen Engagements Chinas in
Afrika, warnen die Grünen vor wachsendem Druck Pekings auch auf
europäische Staaten. „Der Verkauf zentraler europäischer Häfen in
Griechenland und Portugal im Zuge der Finanzkrise an chinesische
Investoren sollte uns daran erinnern, dass die Chinesen den direkten
Einfluss auf Europa suchen“, sagte Franziska Brantner,
europapolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag).
„Wir Europäer waren zu lange zu naiv. Während die Chinesen mit
einer klaren geopolitischen Strategie und riesigen Investitionen
Macht und Einfluss weltweit ausbauen, drehen wir Europäer jeden Euro
dreimal um und beharren auf Erbsenzählerei. Es fehlt an europäischer
Weitsicht. Das droht, auf uns zurückzuschlagen“, sagte Brantner
weiter. Deutschland und seine EU-Partner müssten künftig „wesentlich
kritischer auf Projekte und Zukäufe chinesischer Unternehmen
schauen“. Dass die EU chinesische Investments stärker im Blick
behält, sei „absolut notwendig“.
Weiter sagte die Grünen-Politikerin der NOZ: „Investitionen
europäischer Unternehmen in Afrika sind notwendig. Ein Wettlauf mit
den Chinesen darf aber nicht in eine Spirale sinkender sozialer oder
Umweltstandards münden. Bei allen Investitionen in Afrika geht es
nicht darum, einen Kontinent auszubeuten, es geht darum, dem
Kontinent bei seiner Entwicklung zu helfen“.
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