NOZ: Immer mehr Quereinsteiger bei Lehrern: GEW befürchtet Rückgang bei Bildungserfolgen

Immer mehr Quereinsteiger bei Lehrern: GEW
befürchtet Rückgang bei Bildungserfolgen

Vorsitzende Tepe: Man muss Kollegen einen Vorlauf geben und sie
qualifizieren

Osnabrück. Vor dem Start des zweiten Schulhalbjahres kritisiert
die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Umgang mit
Quereinsteigern und den Folgen für das Bildungsniveau. „Wir müssen
damit rechnen, dass wir einen Rückgang bei den Bildungserfolgen haben
werden“, warnte Marlis Tepe, Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft.
„Dafür können die Quereinsteiger nichts. Die Schuld trägt die
Politik, die nicht genügend vorbereitet hat.“ Tepe forderte: „Man
muss den Kollegen, die man zum 1. Februar einstellt, einen Vorlauf
geben und sie qualifizieren“, sagte Marlis Tepe im Interview mit der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das sei aber schwierig. „Eine
Möglichkeit wäre, Kollegen an der Pensionsgrenze dafür zu gewinnen.
Die wollen vielleicht nicht mehr länger unterrichten, können sich
aber vorstellen, Kollegen auszubilden.“ Für die GEW sei wichtig, dass
Quer- und Seiteneinsteiger auf Dauer eine gute Ausbildung bekommen –
auch während ihrer Arbeit, damit sie am Ende Kollegen, die den
klassischen Weg in den Lehrerberuf gegangen sind, gleichgestellt
würden.

GEW: Lehrer auf Digitalisierung nicht ausreichend vorbereitet

Gewerkschaftsvorsitzende Tepe: Qualifizierung findet kaum statt

Osnabrück. Vor den weiteren Beratungen über den Digitalpakt von
Bund und Ländern in der kommenden Woche warnt die Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW) davor, dass Lehrer auf die
Digitalisierung nicht ausreichend vorbereitet seien. Im Interview mit
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte die GEW-Vorsitzende Marlis
Tepe: „Im Studium nutzen angehende Lehrerinnen und Lehrer natürlich
digitale Geräte, aber eine Qualifizierung findet kaum statt.“ Viele
Lehrkräfte würden sich mit Sicherheitstechniken wenig auskennen,
fügte Tepe hinzu. Und: „Digitale Darstellungen, kleine Filme drehen –
alles das kann die Masse der Lehrkräfte nicht.“ Wichtig sei, dass
geeignete Dozenten für entsprechende Fortbildungen gefunden würden.
„Das darf nicht über private Firmen laufen, die ihre Geräte und
Systeme verkaufen wollen“, warnte die GEW-Vorsitzende. Außerdem
brauchten Lehrer Zeit, um sich mit dem möglichen Mehrwert der
Angebote auseinanderzusetzen. „Ich glaube zum Beispiel, dass eine
Erörterung im Fach Deutsch besser ist, wenn sich die Schülerinnen und
Schüler direkt im Gespräch austauschen.“

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