Bundestagsvizepräsident Oppermann: Das Judentum
gehört zu Deutschland
„Wer das nicht akzeptiert, hat hier nichts verloren“ –
Antisemitische Übergriffe scharf verurteilt
Osnabrück. Der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Thomas
Oppermann (SPD), hat den jüngsten Angriff auf Juden in Berlin scharf
verurteilt. „Das Judentum gehört zu Deutschland. Wer das nicht
akzeptiert, hat hier nichts verloren“, sagte Oppermann der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). „Es muss klar sein: Für
Antisemitismus gibt es keinen Platz in Deutschland“, hob der frühere
Chef der SPD-Bundestagsfraktion hervor.
Zwei junge Juden mit Kippa waren am Dienstagabend im Berliner
Stadtteil Prenzlauer Berg von einem arabisch sprechenden Mann
antisemitisch beleidigt und mit einem Gürtel geschlagen worden. „Das
ist ein gravierender Vorfall und leider kein Einzelfall“, sagte
Oppermann. Der Gefahr eines durch Zuwanderung erstarkenden
Antisemitismus müsse die gleiche hohe Aufmerksamkeit zuteilwerden wie
dem bestehenden Antisemitismus in Deutschland. „Einheimische müssen
genau wie Einwanderer die Rechte Andersgläubiger respektieren“,
forderte der frühere Richter. „Viele arabische Jugendliche wachsen in
einer antiisraelischen Grundstimmung auf und Rechtsextreme
relativieren den Holocaust“, beklagte Oppermann. Er sehe es daher als
einen zentralen Auftrag aller Bildungsinstitutionen an, gegen
Rassismus und Antisemitismus zu immunisieren. Der Sozialdemokrat
forderte die Kultusminister der Länder auf, für die Schulen gezielt
den Antisemitismus, seine Ursachen und seine Bekämpfung zum
Gegenstand des Schulunterrichts zu machen.
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