NOZ: NOZ: Hendricks: Deutschland muss kein Fleisch für chinesische Kühlschränke produzieren

Hendricks: Deutschland muss kein Fleisch für
chinesische Kühlschränke produzieren

Umweltministerin kritisiert vor Grüner Woche Exportorientierung
der Landwirtschaft

Osnabrück. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat der
deutschen Landwirtschaft vorgeworfen, die Exportquoten bedenkenlos in
die Höhe zu treiben. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Donnerstag) sagte die SPD-Politikerin vor der an diesem
Freitag beginnenden Agrarmesse „Grüne Woche“: „Es ist keine
tragfähige Strategie, jeden chinesischen Kühlschrank mit
Schweinefleisch aus Deutschland zu versorgen.“ Sie forderte eine
flächengebundene Tierhaltung, bei der nur so viele Schweine, Rinder
und Hühner gehalten werden, wie Boden zum Ausbringen von Mist und
Gülle vorhanden ist. „In Deutschland werden in einigen Regionen zu
viele Tiere gehalten. Das führt natürlich auch zu einer Belastung der
Umwelt“, sagte Hendricks. Die Tierzahlen müssten reduziert werden und
die Agrarförderpolitik der Europäischen Union dazu Umweltschutz,
Artenvielfalt und Tierwohl stärker berücksichtigen.

Hendricks kritisierte in diesem Zusammenhang, dass ein
Gesetzesvorschlag aus ihrem Ministerium zur Eindämmung von
Riesenställen nicht umgesetzt worden ist. „Das
Landwirtschaftsministerium hat das in der vergangenen
Legislaturperiode blockiert, aber das muss ja nicht so bleiben.“ Es
gehe um die Akzeptanz der Landwirtschaft, sagte die geschäftsführende
Ministerin: „Auf Dauer werden es die Bürger im ländlichen Raum nicht
hinnehmen, wenn überall Riesenställe gebaut werden.“
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Länder zahlen Millionenbetrag für Schutzmaßnahmen gegen den Wolf

Hendricks: Bund soll sich an Finanzierung von Zäunen beteiligen –
Keine gezielte Bejagung

Osnabrück. Für Schutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe und
Ausgleichszahlungen für gerissene Nutztiere haben die Bundesländer
2016 mehr als 1,2 Millionen Euro ausgegeben. Das sagte
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) im Interview mit der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). „Ich setze mich dafür ein,
dass dies ausgeweitet wird und der Bund sich auch über die
Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz beteiligt.“
Hendricks bezeichnete Zäune als wirksamen Schutz von Nutztieren gegen
Wölfe. Die NOZ hatte zuletzt berichtet, dass die Raubtiere seit ihrer
Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2000 insgesamt mehr als 3500
Nutztiere wie etwa Schafe gerissen haben.

Nach Angaben von Hendricks seien 2016 insgesamt etwa 1,1 Millionen
Euro an Steuermitteln für Schutzmaßnahmen investiert und zudem
135.000 Euro an Ausgleichszahlungen für gerissene Tiere ausgegeben
worden. Die geschäftsführende Ministerin sprach sich gegen eine
gezielte Bejagung der Raubtiere aus: „Der Wolf ist und bleibt eine
streng geschützte Art in Europa.“ Tiere, die sich nicht artgerecht
verhalten und etwa Menschen zu nahe kämen, dürften allerdings
erschossen werden, betonte Hendricks.

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