NOZ: Städte-und Gemeindebund zu Ernährungsreport: Mehr Geld für gute Kita-Kost

Städte-und Gemeindebund zu Ernährungsreport:
Mehr Geld für gute Kita-Kost

„Qualität gibt es aber nicht zum Nulltarif“ – Bund und Länder zu
mehr Investitionen aufgefordert

Osnabrück. Der Deutsche Städte-und Gemeindebund hat Bund und
Länder zu mehr Einsatz für die gesunde Ernährung von Kindern und
Jugendlichen aufgefordert. „Mit zeitlich befristeten Geldgeschenken,
wie die Bundesregierung sie zum Beispiel in ihrem Gute-Kita-Gesetz
vorsieht, schafft man keine dauerhafte Qualität“, sagte
Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Gutes Essen gebe es nicht zum Nulltarif, unterstrich Landsberg mit
Blick auf den Ernährungsreport des Bundeslandwirtschaftsministeriums,
wonach bewusste Ernährung für die Bundesbürger immer wichtiger wird.

So hätten Ernährungswissenschaftler berechnet, dass eine den
Standards der deutschen Gesellschaft für Ernährungswissenschaft (DGE)
entsprechende Mittagsverpflegung allein in Kitas durchschnittliche
Kosten in Höhe von 4,07 Euro pro Mahlzeit verursache. Bei über drei
Millionen Kita- und Krippenkindern würde dies rund 2,5 Milliarden
Euro pro Jahr verursachen. Landsberg wies darauf hin, dass
Kindertageseinrichtungen neben den Elternhäusern die wichtigsten
„Trainingsstätten“ für eine ausgewogene, gesundheitsförderliche
Ernährung seien. Gemeinsame Mahlzeiten in den Familien würden immer
seltener, da Kinder und Erwachsene oft unterschiedliche
Tagesstrukturen hätten. Auch die Zahl von Kindern und Jugendlichen,
die sich zu wenig bewegen und ungesund ernähren, nehme deutlich zu.
„Das ist für die persönliche Entwicklung jedes einzelnen Kindes
problematisch, wird aber auch zunehmend zu einem
gesamtgesellschaftlichen Problem“, warnte der Hauptgeschäftsführer.

Landsberg kritisierte scharf, dass sieben von sechzehn Ländern die
vom Bund für den Kita-Ausbau zugesagten Bundesmittel auch zur
Finanzierung von Mittagessen verwenden wollten. Dann wären
nennenswerte Effekte zur Qualitätsverbesserung in Kindertagesstätten
kaum mehr zu erwarten. „Das ist ein falsches Signal für Erzieherinnen
und Erzieher“, warnte er. Auch der politische Ansatz, selbst
gutverdienende Eltern von den Kindergarten- und Mittagessengebühren
zu befreien, sei falsch.

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