Schwerin. Wie die OSTSEE-ZEITUNG
(Rostock)berichtet, wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am
Mittwochabend für eine Wahlkampfrede in Ludwigsburg
(Baden-Württemberg) gefeiert, deren Äußerungen gestern in
Mecklenburg-Vorpommern allerdings auf große Entrüstung und harsche
Kritik bei SPD und Linken gestoßen sind. Die CDU-Politikerin, die
für den Wahlkreis Stralsund-Nordvorpommern-Rügen im Bundestag sitzt,
betonte nach übereinstimmenden Medienberichten vor 5000
CDU-Anhängern, sie habe Baden-Württemberg manches Mal besucht. Dann
sagte sie: „Da muss man aufpassen, dass man nicht depressiv wird,
wenn man aus dem Norden kommt, wenn man so sieht, worin ihr alles gut
seid.“ Man frage sich: „Sind die intelligenter, sind die schlauer als
wir da oben in Mecklenburg-Vorpommern?“ Die Kanzlerin fuhr fort:
„Vielleicht ein kleines bisschen, ich geb–s ja zu. Das, was
Baden-Württemberg stark macht, ist die Kombination aus tollen
Menschen und guter Regierung.“ In MV reagierten Spitzenpolitiker
gestern empört. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sprach von
einer „peinlichen Anbiederung in Baden-Württemberg auf Kosten der
Menschen in Mecklenburg und Vorpommern“. Frau Merkel sei aus Angst
vor der Wahlniederlage wohl völlig von der Rolle. Linksfraktionschef
Helmut Holter meinte, es sei nicht das erste Mal, dass Merkel ihr
Herkunftsland und die Menschen hier diffamiere und im Stich lasse.
Der Berliner CDU-Sprecher Philipp Wachholz nannte Merkels Äußerungen
indessen einen „kleinen spaßhaften Zusatz mit Augenzwinkern.“
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