OV: MEINE MEINUNG: Ein Prüfungs-Vorschlag

Von Dirk Dasenbrock

Das nimmt kein Ende mit den Plagiatsaffären und den
Rücktritten. Erst der talentierte Freiherr, nun die schöne
Freidemokratin. Getrickst, getäuscht und abgeschrieben. Die
öffentlich gemachten Promotions-Schummeleien lassen eigentlich nur
einen Schluss zu: Wir sehen die Spitze eines Eisbergs. Bei den
externen, nicht im inneruniversitären Betrieb gefertigten
Doktorarbeiten ist Täuschung an der Tagesordnung. Eine handwerklich
akzeptable Promotion lässt sich nicht so nebenbei erstellen. Schon
allein, weil es da an der Zeit für zeitraubende Recherchen fehlen
muss. Es war eben ein Märchen, wie Anna von Bayern, die wohlgesonnene
Biografin von Karl-Theodor zu Guttenberg das Bild eines Freiherrn
malte, bei dem noch nachts das Licht brannte.

Ein Vorschlag: Die deutschen Universitäten schließen sich zusammen
und richten ein Promotions-Prüfungs-Institut ein. Dort werden alle
Arbeiten – elektronisch erfasst – auf den Plagiatsverdacht hin
überprüft. Die aktuell agierenden Internet-Plattformen haben ja
vorexerziert, dass es geht. Dann wäre Schluss mit der Trickserei.

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Oldenburgische Volkszeitung
Uwe Haring
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