Der ehemalige Planungschef des
Verteidigungsministeriums, Vizeadmiral a. D. Ulrich Weisser, hat
Verteidigungsminister Thomas de Maizière vor einer „Guttenberg-Falle“
gewarnt. Entgegen der Behauptung des zurückgetretenen Amtsvorgängers
Karl-Theodor zu Guttenberg könne von einem gut bestellten Haus
„überhaupt nicht die Rede sein“, schreibt Weisser in einem
Gastbeitrag für die „Rheinische Post“ (Mittwochausgabe). „Von einem
durchdachten Konzept zur gesteigerten Attraktivität der Streitkräfte
als Basis der Personalgewinnung ist weit und breit nichts zu sehen“,
kritisiert Weisser. Die Pläne Guttenbergs litten darunter, dass sie
„nicht sauber strategisch abgeleitet“ worden seien. „Die Bundeswehr
muss sich aus der Fixierung auf Afghanistan verabschieden“, so
Weisser. Da alle Staaten unter enormem finanziellen Druck stünden,
liege zudem nichts näher, als die Verteidigungsanstrengungen zu
bündeln. „Deutschland sollte jetzt die Initiative übernehmen, dass
sich die europäischen Staaten endlich entscheiden, für ihre
Streitkräfte ein System sich gegenseitig ergänzender Fähigkeiten zu
schaffen“, forderte Weisser.
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