Neben der stark gestiegenen Zahl der
Tierversuche dokumentiert der Tierschutzbericht der Bundesregierung
auch viel Positives: Insgesamt ist das Bewusstsein für Tiere und
deren Bedürfnisse seit der Jahrtausendwende enorm gestiegen.
Mindeststandards für die Haltung von Mastgeflügel und anderer
Nutztiere sind in Deutschland eingeführt, an EU-weit geltenden
Gesetzen wird gearbeitet. Das zeigt: Es hat ein Umdenken
stattgefunden. Weitere Aufgaben sind geblieben: Ein EU-weites
Tierschutz-Label etwa fehlt bislang. Wenn aber der Verbraucher auf
der Verpackung seiner Weihnachtsgans nicht eindeutig erkennen kann,
ob sie artgerecht gehalten wurde, werden alle Bemühungen wenig
bewirken. Dann entscheidet – wie so oft bei Lebensmitteln – der
Preis. Beim Thema Botox hingegen kann der Verbraucher schon jetzt
Verantwortung übernehmen. Das Mittel zur Korrektur von
Gesichtsfältchen muss fortlaufend an Tieren getestet werden. Weil es
auch zu medizinischen Zwecken benötigt wird, kann man seine
Verwendung schwerlich verbieten. Wer also etwas gegen die steigende
Zahl der Tierversuche unternehmen will, kann zumindest konsequent auf
die ästhetisch ohnehin fragwürdige Faltenkorrektur verzichten.
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